Vom Fliehen und Ankommen
Hinter diesen Zahlen stecken Millionen Lebensgeschichten. Geschichten von Menschen, die alles zurücklassen mussten. Die im eigenen Land fliehen oder woanders auf der Welt auf Sicherheit und Zuflucht hoffen.
In dieser Multimedia-Reportage finden Sie Geschichten und Interviews aus unserem Bündnis, erfahren mehr über die Fluchtursachen und die Hilfe für Menschen in Not.
Flucht, die unmöglich ist
Ein aktuelles Beispiel: der Gazastreifen.
"Die Menschen können nirgendwo hin"
"Alle fürchten sich vor weiteren Angriffen. Die Menschen können nirgendwo hin. Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza. Yousef, ein Fotojournalist, der für uns arbeitet, ist mit seiner Familie geflohen. Er beschreibt die Situation: 'Es sind so viele Menschen hier. Einige Orte sind so überfüllt, dass es unmöglich ist, weitere Zelte aufzustellen.'“
Deepmala Mahla, CARE-Direktorin für Humanitäre Hilfe
Weiterlesen: Das ganze Interview finden Sie hier.
Wenn die Kraft fehlt
Viele Familien haben das Land oder zumindest die umkämpften Gebiete verlassen, doch nicht alle können das. Manchen Ukrainer:innen fehlt das Geld, andere haben aufgrund von Alter oder Krankheit nicht die Kraft für eine Flucht.
Nächte der Angst
Lena hat in der Ostukraine einen Verein für Menschen mit Hörbehinderung gegründet. Sie sagt: "Die, die ein wenig hören, die Vibrationen spüren oder den Rauch sehen, schicken ein Bomben-Emoji in unseren Gruppenchat oder einfach nur 'Bumm', damit alle wissen, dass sie sich in Sicherheit bringen müssen."
Weiterhin sind Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft für Menschen im Einsatz, die von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine betroffen sind.
Flucht in der eigenen Heimat
Es gibt weltweit 75,9 Millionen Binnenvertriebene, die aufgrund von Gewalt oder Naturkatastrophen ein neues Zuhause suchen.
Diese Menschen machen einen Großteil der Geflüchteten weltweit aus. Und: 46 Prozent von ihnen leben in einem Land in Subsahara-Afrika.
Eine der tödlichsten Fluchtrouten der Welt führt durch die Sahara. Die Gefahren: Hitze, Hunger und Durst, Gewalt und Entführungen. Wie viele Menschen in der Wüste zu Tode kommen, ist unbekannt.
2.063.000 Binnenvertriebene
3.421.000 Binnenvertriebene
538.000 Binnenvertriebene
1.075.000 Binnenvertriebene
6.881.000 Binnenvertriebene
1.684.000 Binnenvertriebene
9.053.000 Binnenvertriebene
3.733.000 Binnenvertriebene
3.862.000 Binnenvertriebene
707.000 Binnenvertriebene
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Die wenigsten Menschen, die aus ihrer afrikanischen Heimat fliehen,
machen sich auf den Weg nach Europa. Die meisten suchen innerhalb ihres Landes oder in einem direkten Nachbarland Schutz.
Eine der tödlichsten Fluchtrouten der Welt führt durch die Sahara. Die Gefahren: Hitze, Hunger und Durst, Gewalt und Entführungen. Wie viele Menschen in der Wüste zu Tode kommen, ist unbekannt.
Krisen und Klimawandel, Hunger und Gewalt, Wassermangel und Wüstenbildung: Diese Notlagen stellen die Menschen in der Sahelzone vor Herausforderungen.
46 Prozent der Binnenvertriebenen weltweit leben in einem Land in Subsahara-Afrika.
Burkina Faso
2.063.000 Binnenvertriebene
Nigeria
3.421.000 Binnenvertriebene
Tschad
538.000 Binnenvertriebene
Kamerun
1.075.000 Binnenvertriebene
DR Kongo
6.881.000 Binnenvertriebene
Südsudan
1.684.000 Binnenvertriebene
Sudan
9.053.000 Binnenvertriebene
Äthiopien
3.733.000 Binnenvertriebene
Somalia
3.862.000 Binnenvertriebene
Mosambik
707.000 Binnenvertriebene
Flucht, die nicht aufhört
Sie verbringen ihr Leben in Flüchtlingscamps, werden dort geboren, sterben dort.
Andere müssen wieder und wieder die Flucht ergreifen – ohne die Chance zu haben, an einem Ort wirklich anzukommen.
Hunderttausenden Menschen im Sudan und Südsudan ergeht es so.
Doch schon ab 2013 befand sich das Land in einem Bürgerkrieg. Millionen Menschen flohen. 2018 gab es ein Friedensabkommen zwischen Präsident und Oppositionsführer. Doch der Frieden ist fragil.
Im April 2023 eskalierte ein seit Jahren schwelender Machtkampf zwischen zwei Generälen im Sudan. Auch die humanitäre Lage spitzt sich seitdem mehr und mehr zu.
Oder zurück in den Südsudan. Mehr als eine halbe Million Flüchtende, die aus dem Südsudan stammen und vor Gewalt und Bürgerkrieg in den Sudan geflohen waren, müssen erneut fliehen. Zurück in ein Land, in dem die humanitäre Lage ebenfalls nach wie vor schwierig ist.
9 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe, mehr als die Hälfte davon sind Kinder.
Der Klimawandel verschärft die ohnehin schon angespannte Ernährungssituation im Land – mit Dürrephasen und Überschwemmungen.
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2011 erklärte sich der Südsudan unabhängig vom Sudan und wurde damit zum jüngsten Staat der Welt.
Doch schon ab 2013 befand sich das Land in einem Bürgerkrieg. Millionen Menschen flohen. 2018 gab es ein Friedensabkommen zwischen Präsident und Oppositionsführer. Doch der Frieden ist fragil.
Der Bürgerkrieg im Südsudan zwingt Hunderttausende Menschen zur Flucht in den Norden.
800.000 Menschen aus dem Süden leben als Geflüchtete im Sudan.
Seit vielen Jahrzehnten wird der Sudan militärisch regiert. Für die Menschen bedeutet das: immer wieder Kämpfe, Konflikte und Flucht.
Im April 2023 eskalierte ein seit Jahren schwelender Machtkampf zwischen zwei Generälen im Sudan. Auch die humanitäre Lage spitzt sich seitdem mehr und mehr zu.
Seit April 2023 spitzt sich die Lage im Sudan zunehmend zu. Mehr als 9 Millionen Menschen sind auf der Flucht, mehr als 7 Millionen als Binnenvertriebene im eigenen Land. Hunderttausende sind in den Tschad oder nach Ägypten geflohen.
Oder zurück in den Südsudan. Mehr als eine halbe Million
Flüchtende, die aus dem Südsudan stammen und vor Gewalt und Bürgerkrieg
in den Sudan geflohen waren, müssen erneut
fliehen. Zurück in ein Land, in dem die humanitäre Lage ebenfalls nach
wie vor schwierig ist.
Auch der Frieden im Südsudan ist fragil, noch immer kommt es zu Konflikten.
Wirtschaftskrise, Vertreibungen, Überschwemmungen und Nahrungsknappheit
erschweren die Lage zusätzlich. Im Land herrscht große humanitäre Not.
9 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe, mehr als die Hälfte davon sind Kinder.
Der Klimawandel verschärft die ohnehin schon angespannte Ernährungssituation im Land – mit Dürrephasen und Überschwemmungen.
Warum hören Flucht und Gewalt im Südsudan nicht auf?
Und natürlich die extreme Armut. Die galoppierende Inflation trifft den Südsudan besonders hart. Alles, was importiert wird, ist praktisch nicht mehr finanzierbar. Und selbst die Preise für Lebensmittel aus dem Inland steigen exponentiell. Das sind alles Faktoren, die die Menschen in die Verzweiflung treiben".
Henning Kronenberger, Programmmanager und Koordinator für den Südsudan bei Help - Hilfe zur Selbsthilfe
Weiterlesen: Das ganze Interview finden Sie hier.
Im größten Camp der Welt
Das Camp, in dem die Menschen seitdem leben, setzt sich aus vielen Lagern zusammen und gilt als das größte der Welt.
Kaum Tageslicht
"Heute gibt es in den Gassen des Camps kaum Tageslicht, weil die Häuser so eng beieinanderstehen. Das birgt ein enormes Katastrophenpotential, es gab schon häufiger Brände. Da die Konstruktionen aus Bambus und Plastik sind, breitet sich das Feuer rasend schnell aus."
Mehrere Bündnisorganisationen sind weiterhin im Einsatz, um das Leben der Menschen zu verbessern.
Flucht trotz großer Gefahr
Es sind zwar nur wenige Kilometer, die das europäische Festland und die britische Küste trennen, doch der Ärmelkanal ist eine der am stärksten befahrenen Seestraßen der Welt.
Mehr als 40.000 Geflüchtete wurden dort 2023 registriert – trotz aller Gefahren, die die lange Überfahrt über das Meer birgt.
Laut den Vereinten Nationen leben im Jemen mehr als 95.000 Geflüchtete aus afrikanischen Ländern. Trotz der schwierigen humanitären Bedingungen sollen den Vereinten Nationen zufolge allein im ersten Halbjahr 2023 mehr als 77.000 Menschen den Golf von Aden überquert haben. Zudem gibt es im Jemen 4,5 Millionen Binnenvertriebene.
Um diesem Ort zu entkommen, versuchen immer mehr Menschen, über den Andaman-See oder den Golf von Bengalen die Länder Thailand, Malaysia oder Indonesien zu erreichen.
Beispiele dafür sind Überfahrten durch das Karibische Meer oder die Durchquerung des Darién Gap – einem Dschungel zwischen Kolumbien und Panama.
Die meisten Geflüchteten erreichten Europa im Jahr 2023 über Italien. Zu den häufigsten Herkunftsländern gehören Bangladesch, Syrien, Tunesien, Ägypten und Guinea. Auch Griechenland war weiterhin ein Zufluchtsland für viele Menschen. Dort kommen vor allem Menschen aus Afghanistan, Syrien, Ägypten und Eritrea an.
Besonders viele Menschen kommen beim Durchqueren der Sahara-Wüste zu Tode, etwa aufgrund von Hitze und Hunger, Gewalt und Unfällen. Genaue Zahlen gibt es jedoch nicht.
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Ärmelkanal
Viele Geflüchtete versuchen, vom europäischen Festland nach
Großbritannien zu gelangen. Sie hoffen, dort größere Chancen auf eine
Aufenthaltserlaubnis oder einen Arbeitsplatz zu haben. Die Überfahrt,
meist in kleinen Booten, ist lebensgefährlich.
Es sind zwar nur wenige Kilometer, die das europäische Festland und
die britische Küste trennen, doch der Ärmelkanal ist eine der am
stärksten befahrenen Seestraßen der Welt.
Atlantik
Für viele Menschen, die nach Europa fliehen, wurden die
kanarischen Inseln zu einer Alternative zum Festland. Eine Ursache sind
die verstärkten Push-backs im Mittelmeer. Die sieben Inseln liegen im
Atlantik vor der nordafrikanischen Küste, gehören aber zu Spanien.
Mehr als 40.000 Geflüchtete wurden dort 2023 registriert – trotz aller Gefahren, die die lange Überfahrt über das Meer birgt.
Golf von Aden & Rotes Meer
Trotz der großen humanitären Not im Jemen ist das Land zum Zufluchtsort für Menschen aus ostafrikanischen Ländern wie Eritrea,
Äthiopien oder Somalia geworden. Dafür überqueren viele Flüchtende den
Golf von Aden oder das Rote Meer – und hoffen, von dort weiter in
wohlhabendere Länder auf der Arabischen Halbinsel zu gelangen.
Laut den Vereinten Nationen leben im Jemen mehr
als 95.000 Geflüchtete aus afrikanischen Ländern. Trotz der schwierigen
humanitären Bedingungen sollen den Vereinten Nationen zufolge allein im
ersten Halbjahr 2023 mehr als 77.000 Menschen den Golf von Aden
überquert haben.
Zudem gibt es im Jemen 4,5 Millionen Binnenvertriebene.
Golf von Bengalen & Andaman-See
Seit 2017 leben Hunderttausende Rohingya unter prekären Bedingungen im Süden von Bangladesch. Das Flüchtlingscamp Cox’s Bazar gilt als das größte der Welt.
Um diesem Ort zu entkommen, versuchen immer mehr Menschen, über den
Andaman-See oder den Golf von Bengalen die Länder Thailand, Malaysia
oder Indonesien zu erreichen.
Karibik & Darién Gap
Menschen, die aus Karibikstaaten wie Kuba und Haiti oder
südamerikanischen Ländern wie Venezuela und Kolumbien in Richtung Süden
oder Norden fliehen, sind oft auf gefährlichen Routen unterwegs.
Beispiele dafür sind Überfahrten durch das Karibische Meer oder die
Durchquerung des Darién Gap – einem Dschungel zwischen Kolumbien und Panama.
Mittelmeer
In der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa nehmen jährlich
Hunderttausende Menschen die Flucht über das Mittelmeer auf sich.
Im
Jahr 2023 verloren dabei mindestens 4.110 Menschen ihr Leben oder gelten
als vermisst.
Die meisten Geflüchteten erreichten Europa im Jahr 2023 über Italien. Zu den häufigsten Herkunftsländern gehören Bangladesch, Syrien,
Tunesien, Ägypten und Guinea. Auch Griechenland war weiterhin ein
Zufluchtsland für viele Menschen. Dort kommen vor allem Menschen aus Afghanistan, Syrien, Ägypten und Eritrea an.
Sahara
Die Routen, die Menschen aus West- und Ostafrika in den Norden des
Kontinents führen, gehören zu den tödlichsten der Welt.
Besonders viele
Menschen kommen beim Durchqueren der Sahara-Wüste zu Tode, etwa aufgrund von Hitze und Hunger, Gewalt und Unfällen. Genaue Zahlen gibt es jedoch nicht.
Auf See
Die Rettungseinsätze im Mittelmeer sind der Kern unserer Arbeit als zivile Seenotrettungsorganisation. Gemeinsam arbeiten alle darauf hin, dass die Humanity 1 so häufig wie möglich auf See ist, um Menschen zu retten."
Johannes Remy, Vorstandsmitglied bei SOS Humanity, über einen Rettungseinsatz auf dem Mittelmeer.
Die zivile Seenotrettungsorganisation wird von mehreren Bündnisorganisationen unterstützt.
Ankommen nach der Flucht
Neues Land, fremde Sprache, andere Menschen: Das Ankommen nach der Flucht ist oft sehr schwierig.
Hoffnung im eigenen Garten
"Von dem Gemüse, das ich angebaut habe, esse ich einen Teil mit meiner Familie und einen Teil verkaufe ich. Mit dem Geld kann ich eine ausgewogene Ernährung für meine Familie sicherstellen. Als ich 2016 als Flüchtling hier in Uganda ankam, gab es viele Fälle von Unterernährung. Aber dank der Schulungen und der Unterstützung durch den Gemüsegarten gibt es das heute viel seltener."
Zurück nach Hause
In dem Camp, in dem Hawa mit ihrer Familie Zuflucht fand, hat sie sich eine Existenz aufgebaut. Mit etwas Geld von Malteser International konnte sie sich eine eigene Nudelmaschine kaufen. Nun stellt sie Nudeln her, die sie anschließend verkaufen kann.
Dennoch: Auch acht Jahre nach ihrer Flucht möchte Hawa zurück nach Hause.
Hilfe auf allen Stationen der Flucht
Dank Ihrer Spende helfen wir mit ...
❤ Nahrungsmitteln, Trinkwasser und weiteren Hilfsgütern
❤ medizinischer Versorgung und Medikamenten
❤ Notfallnahrung für unterernährte Kinder
❤ Bargeld und Gutscheinen
❤ Notunterkünften, Zelten und Matratzen
Verletzt, geflüchtet, aber voller Hoffnung
Er spielt mit Freunden vor seinem Zuhause. Er wirft einen Ball, fängt ihn wieder. Dann treffen ihn plötzlich Schüsse und Abdellatif wird schwer verletzt.
Die Familie verlässt den umkämpften Sudan und flieht in den Tschad. Dort findet sie schnell medizinische Hilfe für den kleinen Jungen: In einem Krankenhaus kommen sie mit dem Team von Handicap International (HI) in Kontakt, das Menschen dort mit Physiotherapie unterstützt.
Weiterlesen: Hier finden Sie Abdellatifs ganze Geschichte.
Für Kinder, Frauen und Männer
❤ psychosozialen Angeboten
❤ Aufklärung über die Gefahren von Flucht
❤ Unterstützung für Einheimische und Geflüchtete, um die wirtschaftliche und soziale Integration zu stärken
Möglich ist das alles dank den Spenderinnen und Spendern unseres Bündnisses.
Danke an alle, die helfen!
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