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Aktion Deutschland Hilft – Bündnis deutscher Hilfsorganisationen
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Flucht nach Europa

10 Jahre nach 2015

Hilfe für Geflüchtete – in Deutschland & weltweit

Es sind Szenen, die in Erinnerung geblieben sind: Das Bild von einem toten Kind am Strand, das um die Welt ging. Menschengruppen, die an Grenzübergängen stehen. Und ein "Wir schaffen das".

10 Jahre sind seit diesem Sommer vergangen. 10 Jahre, seit unser Bündnis den Hilfseinsatz für Geflüchtete weltweit startete.

In dieser Multimedia-Reportage blicken wir auf das Jahr 2015 – sowie die Hilfe, die die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft seitdem leisten.

Heute vor 10 Jahren

Das Land, aus dem 2015 die meisten Geflüchteten stammten: Syrien. Seit 2011 herrschte dort ein brutaler Krieg.

Alle 15 Sekunden wird ein Mensch aus Syrien zum Flüchtling.

berichteten die Vereinten Nationen im Herbst 2013

Weitere häufige Herkunftsländer waren Eritrea, Somalia, Libyen, Irak und Afghanistan. Auch dort waren die Fluchtursachen vor allem Konflikte und Gewalt.



Chronik: Was geschah 2015?

März
Der Bürgerkrieg in Syrien geht in das 5. Jahr. Der sogenannte Islamische Staat verbreitet große Schrecken, auch im benachbarten Irak.
Juni
Die Zahl der Menschen, die über die sogenannte Balkanroute fliehen, steigt. Ungarn beginnt mit dem Bau eines Zauns entlang der serbischen Grenze. Innerhalb der EU gibt es Uneinigkeiten, etwa aufgrund des Dublin-Abkommens – einem Übereinkommen der Europäischen Gemeinschaft bezüglich der Aufnahme Asylsuchender.
August
Entgegen des Abkommens erhalten syrische Menschen die Möglichkeit, sich in Deutschland registrieren zu lassen, auch wenn sie zuvor in einem anderen Land angekommen waren.

Beim Öffnen eines verlassenen Lastwagens in Österreich offenbart sich Schreckliches: erstickte Menschen aus dem Irak und Syrien, die mit Schleppern in die EU gelangt waren.

Am 26. August beginnt Aktion Deutschland Hilft, zu Spenden für Geflüchtete in Deutschland und weltweit aufzurufen.
September
Das Foto eines toten Jungen am Strand geht um die Welt. Er war auf der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland im Mittelmeer ertrunken und auf einer griechischen Insel aufgefunden worden.

Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht die berühmt gewordenen Worte "Wir schaffen das".

Tausende Flüchtlinge machen sich von Budapest aus auf den Weg in Richtung Deutschland. Bis Ende des Jahres wurden mehr als eine Million Geflüchtete gezählt.

Eine der gefährlichsten Routen

Neben der Landroute wählten viele Menschen auch den Seeweg in Richtung Europa. In Libyen, Tunesien und der Türkei stiegen sie in Boote. Und oft begaben sie sich damit in große Gefahr.

Auf allen Stationen

Im August 2015 startet Aktion Deutschland Hilft die Hilfe für Geflüchtete in Deutschland und weltweit.

Das Ziel der über 20 Bündnisorganisationen: Unterstützung für Geflüchtete auf allen Stationen der Flucht – für Binnenvertriebene in den Herkunftsländern, entlang der Fluchtrouten und in Zufluchtsstaaten wie Deutschland und Griechenland.

In Deutschland sind unter anderem die sogenannten Blaulichtorganisationen aktiv.

Die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden der Johanniter standen sofort bereit zu helfen. Bundes-, Landes- und Regionalvorstände – alle haben die Arbeit vor Ort mit Kräften unterstützt. Als Verband haben wir bundesweit innerhalb kürzester Zeit über 200 Notunterkünfte aufgebaut. Das war ein wirklicher Kraftakt, getragen von einem großen Zusammenhalt.

Anne Ernst von den Johannitern

Weitere Erinnerungen an 2015 teilt Anne Ernst in diesem Interview.



Klicken Sie sich durch die Bildergalerie, um mehr über die Hilfe in Deutschland zu erfahren!

Nachdem die große Zahl geflüchteter Menschen in Deutschland angekommen war, leisteten Bündnisorganisationen vielfältige Hilfe vor Ort.

Es ging darum, Turnhallen und Schulen zu Notunterkünften umzufunktionieren, ...

... Sachspenden zu verteilen ...

... und darum, den Menschen das Ankommen zu erleichtern.

Zahlreiche Helferinnen und Helfer waren im Einsatz, haupt- wie ehrenamtliche.

Von großer Bedeutung waren Deutschkurse ...

... sowie Beratung und psychosoziale Unterstützung, um die Erfahrungen im Krieg und auf der Flucht besser verarbeiten zu können.

Aktuelle Zahlen zu Geflüchteten weltweit.

Hintergrund: Flüchtlinge weltweit

Die Mehrheit der Menschen, die vor Krieg oder Naturkatastrophen fliehen, flieht nicht nach Europa. Die meisten suchen innerhalb ihrer Heimat oder in einem Nachbarland Schutz – in der großen Hoffnung, zurückkehren zu können.



Das sind die Länder, ...

... aus denen die meisten Geflüchteten stammen

Sudan, Syrien, Afghanistan, Ukraine, Kolumbien, Venezuela, DR Kongo, Palästinensische Gebiete, Myanmar, Jemen

... die die meisten Geflüchteten aufnehmen

USA, Ägypten, Deutschland, Kanada, Spanien

... die in Relation zur eigenen Bevölkerung die meisten Menschen aufnehmen

Libanon, Aruba, Tschad, Curacao, Jordanien

... mit den meisten Binnenvertriebenen

Sudan, Syrien, Kolumbien, DR Kongo, Jemen

(Stand: Ende 2024)

Die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft helfen Geflüchteten weltweit: mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser, mit medizinischer Versorgung und Notunterkünften, mit psychosozialer Unterstützung und neuen Perspektiven für die Zukunft. All das geschieht in enger Zusammenarbeit mit lokalen Mitarbeiter:innen und Partnerorganisationen.

So hilft unser Bündnis weltweit

Beispiele für unsere weltweite Flüchtlingshilfe finden Sie beim Klick auf die einzelnen Länder ...



Mehrere Bündnisorganisationen unterstützen außerdem finanziell die Seenotrettung im zentralen Mittelmeer.

Alle fünf Stunden verschwindet ein Mensch im Mittelmeer.

Das sagt Camilla Kranzusch von der Hilfsorganisation SOS Humanity. Das gleichnamige Rettungsschiff ist im Mittelmeer im Einsatz, um Flüchtlingen in Seenot zu helfen.

Möglich ist all das dank Ihnen: den Spenderinnen und Spendern unseres Bündnisses.

Sie schenken Menschen, die ihr Zuhause verlassen mussten, wichtige Hilfe und neue Hoffnung.

Syrien: Eine Rückkehr?

Das Land, aus dem vor 10 Jahren die meisten Geflüchteten stammten, war Syrien. Im Jahr 2025 gilt der Krieg als beendet, Machthaber Assad ist gestürzt, eine neue Regierung im Amt.

Bündnisorganisationen haben den Menschen in und aus Syrien über die Jahre humanitäre Hilfe geleistet. Ein Team von Malteser International war vor Ort ...

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"Es ist wichtig, dass wir Syrien nicht vergessen", sagt Katharina Kiecol von Malteser International.

Dieser syrische Arzt ist im Rahmen des Hilfsprojektes zurück in seiner Heimat – zum ersten Mal nach 13 Jahren.

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Ein Stadtteil von Damaskus, in dem einst Hunderttausende lebten, ist heute komplett zerstört. Wie wird es mit dem Land weitergehen?

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Ein Großteil der syrischen Bevölkerung war im Laufe des Krieges aus dem Land geflohen.

Aktuelle Zahlen zu Syrien.

Laut dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gingen seit dem Regimewechsel Hunderttausende Binnenvertriebene und Geflüchtete zurück in ihre Heimatorte.

Doch wann die Menschen in Syrien wieder das Leben führen werden, das sie einst kannten, ist ungewiss ...

Fluchtursachen: Migration & Klima

Es gibt viele Gründe für Flucht: Krieg und Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit, Verfolgung und Diskriminierung, zerstörte Lebensgrundlagen – etwa aufgrund der Klimakrise. Letztere wirkt sich zudem auf alle anderen Fluchtursachen aus.

Die Auswirkungen der Klimakrise sind schon überall auf der Welt, auf allen Kontinenten zu sehen und wissenschaftlich belegt. Es ist auch belegt, dass Menschen in diesem Zusammenhang zunehmend vertrieben werden.

Dr. Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik der DGAP

Dürre, Überschwemmungen und Wirbelstürme - Wetterextreme, die sich im Zusammenhang mit dem Klimawandel häufen und Menschen in vielen Teilen der Erde Hunger bringen und die Lebensgrundlage nehmen oder bedrohen.

Gemeinsam mit lokalen Partnern sind die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft weltweit im Einsatz, um die Menschen für die Auswirkungen der Klimakrise zu wappnen ...

In Somalia kommt es immer wieder zu Dürren sowie Überschwemmungen - beides zerstört Ernten und Lebensgrundlagen und bringt Hunger.

Ein beinahe ausgetrockneter See in Simbabwe - bis vor wenigen Jahren Wasserquelle für zahlreiche Menschen und Tiere.

Eine Flut hat Dörfer in Pakistan überschwemmt, auf einer Anhöhung sind Notunterkünfte für die obdachlosen Menschen entstanden.

Hochwasser in Bangladesch; eine Hilfsorganisation liefert Nahrung und weitere Hilfsgüter für Betroffene.

Auch in Europa häufen sich Wetterextreme; hier ein überschwemmter Ort in Tschechien.

Starkregen hat im Sommer 2021 das Ahrtal in Rheinland-Pfalz überflutet. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen.



Beim Thema Flucht geht es auch um globale Verantwortung – denn Fluchtursachen können nicht losgelöst von Entscheidungen und Lebensweisen der Menschen, insbesonere aus dem sogenannten Globalen Norden, betrachtet werden.

Die Ursachen von Flucht sind sehr komplex – und mit uns verbunden. Waffenlieferungen aus Europa, Handelsabkommen, die lokale Märkte zerstören, der Klimawandel, der die Ernten in Afrika vertrocknen lässt. Das alles sind mit verursachende Faktoren. Migration ist ein Symptom und das betrifft uns auch, weil wir Teil des Systems sind, das Migration hervorbringt.

Dr. Mayssoun Zein Al Din, Politologin und Direktorin der Academy for International Affairs NRW

Dr. Zein Al Din sagt weiter: Es brauche legale Alternativen zu den häufig lebensgefährlichen Fluchtrouten, die Menschen heute nutzen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Fest steht: Niemand flieht freiwillig. Niemand steigt freiwillig in ein nicht seetaugliches Boot. Niemand hinterlässt freiwillig das Leben, das er oder sie sich aufgebaut hat. Und niemand bringt freiwillig die eigenen Kinder in Gefahr.

Fest steht auch: Die Nothilfe unserer Bündnisorganisationen und ihrer lokalen Partner geht weiter – auch in Krisengebieten, die weniger im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen.



„Wir können nicht alle Krisen lösen. Doch wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen, können wir für einzelne Menschen den entscheidenden Unterschied machen.“

Prof. Dr. Mojib Latif, Klimaexperte und Botschafter für Katastrophenvorsorge von Aktion Deutschland Hilft

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